Über Uns

Wir sind:

  • bis zu 22 Kinder in 2 Gruppen im Alter von 1 bis 6 Jahren, darunter maximal 3 Integrationskinder
  • 4 Erzieherinnen (2 weiblich/2 männlich), ein Auszubildender, zwei FSJ-lerin, 2 Praktikantin und eine Köchin!
  • der Kinderladen wird von einem Verein getragen, in dem die Eltern und Erzieher/innen Mitglieder sind (Elterninitiative)
  • aktive Beteiligung der Eltern nicht nur gewünscht, sondern erforderlich
  • pädagogische Gespräche und Elternabende
  • eine außerordentlich nette Atmosphäre (… sagen die Eltern) und
  • tolle ErzieherInnen (… sagen Kinder & Eltern)

Was uns wichtig ist:

  • liebevolle und intensive Beziehung zwischen Kindern und Erzieher/innen
  • individuelle Förderung der Kinder
  • professionelle, therapeutische Betreuung der Integrationskinder in Zusammenarbeit mit der Pikler-Gesellschaft im Kinderladen
  • eigenverantwortliches Handeln der Kinder
  • ein ausgewogenes Verhältnis zwischen festen/freien Angeboten für die Kinder und dem Freiraum zum freien spielen
  • die Förderung von sozialer Kompetenz
  • Räume, welche die Neugier und das Interesse  unserer Kinder am Lernen altersgerecht fördern

Der Konzept:

Bildung ist ein aktiver Prozess

Ein Kind entdeckt, erforscht und gestaltet seine Welt und die zu ihr gehörenden Dinge sowie die in ihr wirkenden natürlichen und sozialen Erscheinungen und Zusammenhänge durch eigenwillige Tätigkeit mit allen Sinnen und vom ersten Atemzug an. Ein aktives Kind bildet sich immer, es kann gar nicht anders. Kinder können nicht gebildet werden – sie machen sich selbst ihr Bild von ihrer Welt und sie tun dies aus eigenem Antrieb. Kinder wollen lernen und sie wollen in dieser Welt etwas Bedeutsames leisten.

Bildung ist soziale Praxis

Kinder beziehen sich in ihrer Tätigkeit immer auf andere Personen, auf einen Interaktionspartner. I…. Nehmen die Antworten des Interaktionspartners die Bewegungen und Äußerungen des Kindes auf und an, ermutigen sie das Kind zu weiteren und differenzierteren Tätigkeiten. Wehren sie die Äußerungen des Kindes ab, blockieren sie das Kind in seinen Bildungsbewegungen. Die Folge kann sein, dass das Kind stehen oder sitzen bleibt. 

Bildung ist sinnliche Erkenntnistätigkeit

Die Hirnforschung belegt die pädagogische Erfahrung, dass Kinder dann erfolgreich lernen, wenn sie möglichst vielfältige Sinneswahrnehmungen für die Aufnahme und Verarbeitung von komplexen Eindrücken einsetzen können. In den ersten vier bis sechs Lebensjahren differenzieren sich die sensorischen, visuellen und akustischen Wahrnehmungen besonders nachhaltig. Über Bewegung, Tasten und Fühlen, Riechen und Schmecken, Sehen und Hören gewonnene Eindrücke und Erkundungen führen zu bleibenden Verknüpfungen (Synapsen) zwischen Nervenzellen im Gehirn. Diese bilden die sogenannten kognitiven Landkarten, in die spätere Erfahrungen eingeordnet werden. Einem Kind als Interaktionspartner z. B. fast ausschließlich sprachlich vermittelte Impulse und Erklärungen anzubieten oder ihm fast ausschließlich mimische Rückmeldung zu geben, beeinträchtigt seine Möglichkeit, seine individuellen kognitiven Landkarten mit viel Platz für spätere Eintragungen auszubilden.

Bildung ist lustvoll

„Kinder lernen nur das, was sie wollen, nicht das was sie sollen“, damit drückt der Neurophysiologe Wolf Singer aus, wie wichtig es ist, dass ein Mädchen, ein Junge aus sich heraus etwas wissen, können und erfahren will. Jeder, der mit einem Kind zusammenlebt, kann die Erfahrung machen, wie glücklich und stolz es ist, wenn es etwas herausgefunden hat, etwas kann, das für sie oder ihn selbst von hoher Bedeutung ist. Und jeder kann mitempfinden, wie sehr dieses Gefühl antreibt und die Anstrengung herausfordert, mehr erfahren, wissen und können zu wollen. Der Wunsch, sich anzustrengen und etwas zu leisten, Widerstände und Schwierigkeiten zu überwinden, wird gespeist von der Erwartung auf eben dieses Glücksgefühl. Das in unserer Gesellschaft geflügelte Wort vom Ernst des Lebens, der immer dann zuschlägt, wenn es um „richtige“ Bildung geht, unterstellt, dass Bildung und Glücksempfinden sich ausschließen. Das Gegenteil ist der Fall.

Integration

Im Kinderladen haben behinderte und nicht behinderte Kinder die Chance mindestens 3 Jahre gemeinsam voneinander zu lernen.

3 Jahre um sich mit Freude und Spaß zu begegnen, gegenseitigen Respekt, Toleranz und Fürsorglichkeit zu leben. In einem Alter, in dem Anderssein noch keine Bewertung erfährt und keine Berührungsängste bestehen, in einem Rahmen in dem jeder so angenommen wird, wie er ist.

Das Bedürfnis der Kinder nach Sicherheit, Vertrauen und Verständnis, nach verlässlichen Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen, die ihnen in entspannter, liebevoller und klarer Atmosphäre begegnen, wird gelebt. Aus Erfahrung wissen wir, dass Kinder durch das Erleben, in für sie bedeutsamen Situationen, lernen. Selbstständigkeit und Eigenkreativität können sich am besten im Umgang mit unterschiedlichen Lebensrealitäten entwickeln. Dabei sind Kinder neugierig und offen. Sie wollen Neues erfahren, Vorgefundenes verändern, Abenteuerliches erfinden und nicht zuletzt sich zum Ausdruck bringen.

Das Wohlbefinden des Kindes steht dabei im Vordergrund, denn nur, wenn sich das Kind wohl fühlt, kann es seine Kompetenzen erweitern und sich durch aktive Teilnahme am Gruppengeschehen orientieren und sich sein eigenes Selbstkonzept bilden ( Ich – Stärke ). Die sozialen Einstellungen werden vor allem in dieser Phase der frühen Entwicklung über die ersten Bezugspersonen und Erzieher vermittelt. Es bedeutet vor allem, das Integration ein Wechselseitiger Prozess des sozialen Lernens für alle Beteiligten unter Berücksichtigung der jeweiligen Verschiedenheit ist. Integrative Pädagogik im Kinderladen bedeutet, für die individuellen Besonderheiten und Bedürfnisse eines jeden Kindes offen zu sein und zu bleiben! Es gelten dieselben Erziehungsziele für behinderte und nicht behinderte Kinder.

Für eigene Ideen brauchen die Kinder Freiräume und die Bereitschaft von Seiten der Erwachsenen diese Freiräume immer wieder zu hinterfragen und zu erweitern. Dadurch werden den Kindern Anregungen geboten, um sich spielerisch mit ihrer Lebenswelt auseinander zu setzen, damit sie ihre Selbständigkeit fördern und stärken. Das gilt ebenso für die therapeutischen Angebote, welche im alltäglichen Tagesablauf, gemeinsam mit den Spielfreunden des Kindes, stattfinden soll. Die therapeutischen Angebote sollen die Entwicklung des Kindes unterstützen bzw. verbessern.

Elternmitarbeit

Aktive Eltern, Engagement, Vertrauen und enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und ErzieherInnen sind Voraussetzung für das Funktionieren des Kinderladens und das Wohl der Kinder. Alle Eltern sollten sich weitestgehend mit dem vorliegenden Konzept identifizieren können, denn sie sind mitverantwortlich für dessen Umsetzung.  Zudem tragen alle Eltern eine Mitverantwortung für die Instandhaltung und Renovierung der Räume.

Außerdem wird von den Eltern die regelmäßige Teilnahme an den stattfindenden Elternabenden erwartet.

Mögliche Themen der Elternabende sind:

  • Aktuelle Berichte der ErzieherInnen über den aktuellen Alltag und die Gruppensituation,
  • Klärung von organisatorischen Belangen des Kinderladens,  Finanzfragen, Renovierung, Ernährung, Festvorbereitungen etc.,
  • Terminabsprachen,
  • Wünsche und Anregungen der Eltern,
  • Raum für Fragen zur pädagogischen Planung

Über diese vielfach eher organisatorische Zusammenarbeit hinaus, “arbeiten” ErzieherInnen und Eltern im Kinderladen Stadtmäuse e.V. auch in pädagogischen Fragen bezüglich des Kindes eng zusammen. Dies zeigt sich unter anderem in:

  • Elterngesprächen, die bei Bedarf oder auf Wunsch der Eltern durchgeführt werden. Dafür stehen die Erzieherinnen spontan oder besser nach Absprache zur Verfügung,
  • der eigenen Präsenz vor Ort, die schon allein durch Ämter und Dienste wesentlich ausgeprägter ist und reale Einblicke in den “Alltag” des KiLa ermöglicht,
  • Tür- und Angelgesprächen
  • Gesprächen mit den anderen Eltern über allgemein pädagogische Fragen.

Eingewöhnung

Die ersten Wochen im Kinderladen, bedeuten für die Kinder eine Vielzahl von neuen Eindrücken, vielleicht die erste längere Trennung von Eltern und Geschwistern, auf jeden Fall aber einen Schritt der viel Vertrauen auf allen Seiten erfordert. Und was für die Kinder gilt, gilt natürlich auch für die Eltern. Auch hier erfordert die anstehende Trennung während der Betreuungszeiten ein besonderes Maß an Vertrauen und Sicherheit.

Damit sich dieses während der Eingewöhnungszeit einstellen kann, bedarf es Transparenz, Kommunikation und natürlich eines gesunden Vetrauensverhältnisses zwischen Team und Eltern. Die Eltern erhalten bereits im Vorfeld ausführliche Informationen über die Einrichtung und die Eingewöhnung, damit die ersten Tage nicht einem Sprung ins kalte Wasser gleichen. 

Die Erfahrung zeigt uns, dass die Eingewöhnungszeit i.d.R. sehr probemlos über die Bühne geht. Dazu trägt sicherlich auch die gute Stimmung in der Einrichtung und die ausgeprägte soziale Kompetenz unserer Kinder bei.

Und auch die neuen Eltern machen sehr schnell die positive Erfahrung, dass sie von den anderen Eltern wahrgenommen und angesprochen werden und dass auch zwischen den Erwachsenen ein angenehmes Klima herrscht.